Ein Literaturprojekt mit der Klasse 9b und Senioren der evangelischen Gemeinden Walle und Immanuel
Schon lange gab es die Idee ein altersübergreifendes Projekt mit unserem Kooperationspartner , dem Gemeindeverbund Walle/Immanuel, zu realisieren. Die Idee existierte seit drei Jahren, jetzt endlich war der Zeitpunkt gekommen. Zusammen mit der Diakonin Alexandra Wietfeldt war das Konzept schnell erstellt. Meine Schüler hatten gerade im Geschichtsunterricht den ersten Weltkrieg, die Weimarer Republik und das 3. Reich bearbeitet. Parallel wurde im Deutschunterricht Effi Briest gelesen und analysiert, dann schloss sich eine UE zum Thema Liebeslyrik an. Wir tauchten tief ein in die Thematiken und beschäftigten uns intensiv mit dem Leben und Schicksal der Menschen in der damaligen Zeit. Dokumentationen und Spielfilme waren wichtige Zeitzeugen.
Ich erinnerte mich an meine Großmutter (Jahrgang 1927), die mir früherviele Geschichten aus dem 2. Weltkrieg und ihrer Kindheit und Jugend erzählte. Ich hing förmlich an ihren Lippen und konnte gar nicht genug bekommen von den alten Erinnerungen. Das berichtete ich meinen Schülern und wir stellten schnell fest, dass deren Großeltern entweder zu jung sind, schon verstorben waren oder im Ausland leben. Also: wo Zeitzeugen auftreiben?
Ich kontaktierte Frau Wietfeldt und sie stellte die Idee ihren Seniorengruppen vor. Es fanden sich 6 Senioren, die alle Interesse hatten ihre Geschichten zu erzählen. Ein Großvater eines Schülers stellte ebenfalls sein Wissen zur Verfügung.
Konzept:
1.Treffen mit den Senioren und anschließend Arbeit in Kleingruppen zu folgenden Themenbereichen: Kindheit und Jugend, 1. Liebe, Erziehung, Schule damals, Freizeitaktivitäten, Mode, Walle im Krieg
2. Treffen mit dem Ziel die ersten Ergebnisse zu überarbeiten und Lücken zu füllen
Besuch im Stadtteilarchiv um altes Bildmaterial zu bekommen
Die Erinnerungen werden in verschiedenen Literatur- und Präsentationsformen verarbeitet. Z.B.: Lyrik, Biografien, Kurzgeschichten, Filme, Plakate
Es wird eine Mappe mit allen Ergebnissen für jeden Teilnehmer erstellt.
Es gibt eine Präsentation in der Aula
Die beiden Treffen waren bisher ein absolutes Highlight. Alle Teilnehmer gingen sehr respektvoll und freundschaftlich miteinander um. Dieses Projekt dient auch zur Überwindung von Vorurteilen auf beiden Seiten und Alt und Jung stellten fest, dass viele Dinge heute durch die Technik und die Medien anders sind aber auch viele Dinge wie Gefühle, Wünsche und Ziele gleich geblieben sind.
Wir freuen uns auf die Präsentation am 6. Juni 2012 !